"Fahrradfreundliche Stadt Düsseldorf"?

Heute beim "Auftakt Dialog zur Verkehrsentwicklung Düsseldorf" im Bürgersaal Bilk: Neben der sehr zahlenlastigen "Verkehrsprognose 2025" gab es doch glatt ein kleines, erfrischendes verbal-Scharmützel zwischen dem Verkehrsdezernent und einem kritischen Zuhörer, der die zuvor vom Oberbürgermeister persönlich in Sachen Fahrrad-Freundlichkeit (eigen-) belobigte Stadt (Etaterhöhung!) arg auf den harten Boden der täglichen Zweirad-Realität zurücklenkte.
Es gebe in unserer Landshauptstadt noch viel zu wenige und oft nicht eindeutig, z.B. vom Fußgängerweg abegrenzte bzw. fortgeführte Fahrradwege, die bisweilen schon mal im absoluten Verkehrskollaps mündeten. Eine Ost-West-Achse sei quasi nicht vorhanden, Stadtteile wie Flingern per Velo nur unter Einsatz des Lebens von der Innenstadt zu erreichen und der Düsseldorfer Radler eine durch und durch todesmutige Erscheinung. Kurz: der Titel "Fahrradfreundliche Stadt" ein Witz. Die Reaktion des etwas angefressenen Dezernent ließ nicht lange auf sich warten: Er sei die ständige Nörgelei zum Thema leid, man solle sich doch bei der Einrichtung informieren, die den Titel verliehen habe.
Daraufhin klärte ein anderer Diskussionsteilnehmer auf: Die Stadt sei vor Jahren der "Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden" beigetreten, es handle es sich bei der Bezeichnung also nicht um eine durch besondere Leistungen verliehene Auszeichnung  ... Ach, wär ja auch zu schön gewesen. Erinnert in gewisser Weise an manch sessional, unter Tränen verliehenen Orden mit viel Bling-Bling versteht sich - tätääääää  :-)

Weitere Termine der Reihe, zu der auch ausdrücklich junges Publikum eingeladen ist (Schokokekse, Cola)

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